AMD: Zweites AMD-Werk in Dresden ab 2006 in Betrieb

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Nachdem es schon einige Vorabberichte in Zeitungen gab, hat AMD nun offiziell den Bau seiner zweiten Prozessor-Fabrik in Dresden bekannt gegeben und mit einem symbolischen ersten Spatenstich begonnen. Das "Fab 36" getaufte Halbleiterwerk soll direkt neben der Fab 30 errichtet werden und 64-Bit-Prozessoren wie den Opteron und den Athlon 64 auf 300-mm-Wafern herstellen.

Die AMD Fab 36 firmiert offiziell als AMD Fab 36 LLC & Co. KG und soll im Jahr 2006 mit voraussichtlich rund 1.000 Mitarbeitern - vor allem hoch qualifizierten Ingenieuren und Technikern - die Produktion aufnehmen. Zum Einsatz kommt dabei AMDs automatische Fertigungstechnik "Automated Precision Manufacturing (APM 3.0)". Als Grund für die Expansion in Deutschland nennt AMD die positiven Reaktionen seiner Kunden und die zunehmende Nachfrage nach AMD64-Produkten, weswegen es jetzt an der Zeit sei, die Fertigungskapazitäten zu erweitern. "Nur so werden wir auch den künftigen Bedarf an unseren Produkten effektiv decken können", sagte Hector Ruiz, President und CEO von AMD. In AMD Fab 36 sollen künftige Generationen von AMD64-Mikroprozessoren hergestellt werden. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt bezeichnet AMDs Investition als die größte in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung 1990. Insgesamt will AMD im Laufe der nächsten vier Jahre rund 2,4 Milliarden US-Dollar in die Fab 36 investieren. "Für diesen Zeitraum haben wir mit unseren Partnern und durch staatliche Unterstützung eine Finanzierung von rund 1,5 Milliarden US-Dollar vereinbart", so Bob Rivet, Chief Financial Officer von AMD. Man habe in der Region das "beste finanzielle Unterstützungspaket von staatlicher Seite" bekommen, offenbar der wichtigste Grund für die Expansion in Dresden. Die Finanzierung beinhaltet einen Konsortialkredit in Höhe von rund 700 Millionen US-Dollar. Der Freistaat Sachsen und die Bundesrepublik Deutschland haben eine Restbürgschaft in Höhe von 80 Prozent dieser Summe übernommen. Hinzu kommen rund 500 Millionen US-Dollar an Zulagen und Zuschüssen von Seiten des Bundes und des Landes, die allerdings noch von der EU-Kommission genehmigt werden müssen. Darüber hinaus beteiligen sich der Freistaat Sachsen und eine Gruppe europäischer Investoren unter der Führung von M+W Zander mit weiteren rund 320 Millionen US-Dollar am Unternehmen. Die verbleibende Summe wird von AMD und möglichen Partnern getragen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn wies darauf hin, dass sich Dresden in den letzten Jahren durch staatliche Investitionen zum bedeutendsten Standort für Mikroelektronik in Europa entwickelt habe. Mittlerweile seien über 11.000 Menschen in der Region Dresden in der Halbleiterindustrie beschäftigt. (Golem)